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Mastrilser Rheinauen

Auen sind Bereiche entlang eines Fliessgewässers, die durch Hochwasser regelmässig überflutet werden.

Bereiche direkt am Fluss wie Kies- und Sandbänke, werden meist mehrmals jährlich überflutet und werden daher kaum von Pflanzen bewachsen.

In den vom Fluss entfernteren, etwas höher gelegen Bereichen wiederum wächst ein dichter, undurchdringlicher Auenwald, der im Schnitt nur einmal jährlich überflutet wird.

Wegen der enormen Biodiversität der Auen und ihre Abhängigkeit vom Wasser, kann man die Auenwälder durchaus als Regenwälder der Alpen bezeichnen.

Die Dynamik der Auen kann sich aber nur da voll entfalten, wo der Fluss nicht durch das Eingreifen des Menschen begradigt wurde.

Im Zuge der Industrialisierung der Schweiz wurde aber der Verlauf des Rheines in weiten Teilen korrigiert, um mehr Ackerland zu gewinnen.

Die Mastrilser Rheinauen sind die einzigen Auen die zwischen Reichenau und dem Bodensee übrig geblieben sind. Hier konnte sich eine einzigartige Landschaft erhalten, die von Bedeutung für die ganze Schweiz ist.

Dass gerade Mastrils bei der Rheinbegradigung ausgelassen wurde, ist wohl auf die damalige Armut der Gemeinde zurückzuführen. Mastrils konnte sich wohl die teuren Dammbauten nicht leisten. Aus heutiger Sicht kann man dafür dankbar sein.

In unseren Rheinauen hat sich eine Vielzahl von seltenen Tieren und Pflanzen erhalten, die andernorts schon längst ausgestorben sind. So sind die Mastrilser Rheinauen eines der letzten Rückzugsorte des kleinen Zwergrohrkolbens, einer ganz speziellen Schilfart. Zudem brüten in den Mastrilser Rheinauen gut 10 % des in der Schweiz übriggebliebenen Bestandes des Flussregenpfeifers und auch der Flussuferläufer ist hier noch häufig anzutreffen. Beides sind Vogelarten die nur an natürlichen Fliessgewässern brüten. Auch als Rastgebiet für Zugvögel sind unsere Auen von Bedeutung. So wurden seit 2009 über 90 verschiedene Vogelarten in den Rheinauen nachgewiesen.

Die Rheinauen sind auch ein wichtiger Leichplatz für zahlreiche Amphibienarten wie Grasfrosch, Bergmolch und Erdkröte.

Bei einem Spaziergang durch den grünen Auwald fallen einem zahlreiche seltene Orchideen und Schmetterlingsarten auf.

Im Winter dienen die Auen wiederum als Versteck für Rehe und Hirsche, und neuerdings sogar als Jagdrevier für den Wolf.

Der Auenwald ist also zu jederzeit ein Besuch wert aber bitte nehmen Sie ihre Hunde an die Leine. Freilaufend würden sie die empfindliche Tierwelt stören.

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